31.08.2005 - Vermarkter erwarten Plus von 35 Prozent - Entscheider richten ihre Hoffnung auf AGOF-Studie - Rosige Aussichten in den USA
Die deutsche Online-Werbung gewinnt langsam, aber beständig an Fahrt. Zwei aktuelle Studien sagen der Branche, die lange Zeit unter den Folgen des New-Economy-Absturzes litt, ein kräftiges Wachstum voraus. So prognostiziert beispielweise der Online-Vermarkterkreis (OVK) des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW), dass die Umsätze in der Online-Werbung 2005 um 35 Prozent auf den Rekordwert von 760 Millionen Euro steigen. Das entspricht einem Anteil von mindestens 3,8 Prozent am deutschen Werbemarkt. 2004 lag der Anteil noch bei 3,0 Prozent. Die Prognose basiert auf den Zahlen von Nielsen Media Research für das erste Halbjahr 2005. Demnach erhöhten sich die Online-Bruttowerbeaufwendungen um 24,4 Prozent auf 173,1 Millionen Euro. Am stärksten legte die Online-Werbung in der Automobilbranche zu. Sie erhöhte sich um 62,7 Prozent auf 16,1 Millionen Euro.
Der OVK folgert daraus, dass bis Jahresende im Bereich der so genannten klassischen Online-Werbung (grafische Werbeformen und Sponsoring) ein Brutto-Umsatz von 490 Millionen Euro erwirtschaftet wird. Das entspricht einer Steigerung um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 385 Millionen Euro. Für die Suchwortvermarktung prognostiziert das Gremium ein Wachstum von 46 Prozent auf 160 Millionen Euro (2004: 110 Millionen Euro). Bedingt durch das Abrechnungsmodell der Suchwort-Vermarktung handelt es sich hierbei bereits um Nettowerte. Das stärkste prozentuale Wachstum werden voraussichtlich Affiliate-Netzwerke und semiprofessionell vermarktete Websites erleben: Das geschätzte Plus von 67 Prozent bedeutet einen Anstieg der Netto-Umsätze von 60 auf 100 Millionen Euro. 2004 hatte der OVK mit seiner Prognose lediglich um 20 Millionen Euro danebengelegen. Statt der erwarteten 535 Millionen Euro betrug das Online-Werbevolumen zum Jahreswechsel 555 Millionen Euro.
Etwas bescheidener fallen die Schätzungen des Deutschen Werbebarometers von Web.de und dem Kress Report aus. Demnach wird der hiesige Online-Werbemarkt 2005 um 12,8 Prozent zulegen. Ein wichtiger Faktor für das Wachstum ist nach Meinung der befragten Entscheider die Reichweitenstudie der Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung (AGOF), da hiermit das Medium Online auf einer standardisierten Studie planbar werde und vergleichbare Daten für alle Online-Angebote liefere. Daher wird der Untersuchung internet facts, deren erster Regeldatensatz auf der Online-Messe OMD veröffentlicht wird, neben der MA Print die höchste Bedeutung im Markt zugesprochen. Weitere Impulse erwarten die Entscheider von der OMD selbst (siehe OMD-Special).
In der Zwischenzeit lohnt sich ein Blick über den Atlantik. Schließlich lässt die Online-Entwicklung in den USA stets erahnen, wie es früher oder später bei uns einmal aussehen könnte. Nach Berechnungen des Marktforschers Jupiter Research wird sich das Volumen des US-amerikanischen Werbemarktes bis 2010 auf 18,9 Milliarden US-Dollar verdoppeln. Ende 2004 betrugen die Umsätze rund 9,3 Milliarden Dollar. Für die Suchmaschinen-Werbung erwarten die Marktforscher ein jährliches Wachstum von mehr als zwölf Prozent, bei den klassischen Online-Werbemitteln geht Jupiter Research von einem Plus von sieben Prozent aus. brö
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