02.12.2004 - Die Pläne der Großverlage, einen alternativen Briefdienst aufzubauen, nehmen endlich konkrete Gestalt an: Springer und Holtzbrinck einigten sich mit der erfolgreichen Berliner Pin AG auf eine Übernahme.
Die Verlage Springer und Holtzbrinck beteiligen sich zu je 30 Prozent am Berliner Briefdienst Pin AG. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" sind die Verträge bereits unterschrieben. Langfristig sollen die Anteile auf 75 Prozent aufgestockt werden. Die ursprünglich geplante Beteiligung an EP Europost (ONEtoONE berichtete) ist demnach vom Tisch. Offiziell will derzeit noch keines der beteiligten Unternehmen die Vereinbarung bestätigen.
Hintergrund der Übernahme ist die Absicht der beiden Großverlage, zum geplanten Auslauf des Briefmonopols im Jahr 2007 ins Briefgeschäft einzusteigen. Aufbauend auf Logistik und Vertrieb der beiden Zeitungshäuser könnte die Pin AG mit weiteren Briefdiensten einen flächendeckenden Zustelldienst aufbauen - so zumindest sah es das Modell vor, für das Springer und Holtzbrinck zunächst die TPG-Tochter EP Europost in Hannover gewinnen wollte. Die Gespräche scheiterten der FTD zufolge an den eigenen Ambitionen der Hannoveraner: EP Europost wollte den Partnern keine operativen Mitspracherechte einräumen. Mit dem Wunschpartner, einem Joint Venture der niederländischen TPG und des Hermes-Paketdienstes, hätten Springer und Holtzbrinck auf bestehende Netzwerke und Kooperationen beider Partner zugreifen können.
Die 1999 gegründete Pin AG verfügt über zahlreiche Standorte in der Berlin, Leipzig und Köln, wo sie Behördenpost verteilt. Das Zustellnetz des mittlerweile profitabel arbeitenden Unternehmens gilt auch neben dem der Deutschen Post als ausgesprochen professionell. Im Jahr 2003 setzte der Briefdienst 23,5 Millionen Euro um.
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