21.01.2003 - Es war so etwas wie der Jahresendschock für die deutsche Dialog-Agentur-Szene, als im Dezember 2002 bekannt wurde, dass die Münchner Agentur b.a.s. dialog Insolvenz anmeldet.
Die Agentur und ihre Chefin Monika Beumers hatten 18 Jahre lang die Szene mitgeprägt. b.a.s. war noch im Jahr 2002 mit einem Gross Income von 6,94 Millionen Euro und 83 Mitarbeitern auf Platz 16 des ONEtoONE-Ranking der deutschen Dialog-Agenturen. Die Münchner hatten mit Kurzarbeit und Entlassungen gegen die Insolvenz gekämpft - letztlich aber waren trotz aller Bemühungen die Kosten aus dem Ruder gelaufen, die Hausbank zeigte sich unbarmherzig und somit war die Agentur nicht mehr zu retten.
Doch wie eine Liedzeile besagt, geht´s hinterm Horizont weiter. Und so ist eine Rumpfmannschaft von b.a.s. dialog - ohne Monika Beumers - zusammengeblieben und führt die Geschäfte unter dem Namen finish fort. Das Unternehmen ist im Jahr 1999 aus der Produktionsabteilung von b.a.s. hervorgegangen und soll nun zur Werbeagentur mit Schwerpunkt Dialogmarketing umpositioniert und zu "finish. Agentur für branding and selling" umfirmiert werden.
Die neue/alte Agentur ist im rechtlichen Sinne keine Auffanggesellschaft, sondern hat lediglich das Restteam und die Kunden von b.a.s. übernommen, Geschäftsführer sind wie gehabt Marcus Klemens und Wulf Henrichs. In Kürze will auch Peter Habersack, noch als Berater für die Agentur tätig, als weiterer Geschäftsführer einsteigen. Darüber hinaus wollen sich Habersack und Frédérique Vlasman, zuletzt Creative Director bei b.a.s., an finish beteiligen. Bislang liegen 35 Prozent der Anteile in den Händen von Marcus Klemens, die restlichen 65 Prozent gehören der nicht näher benannten privaten Investorengruppe MIK. Insgesamt arbeiten 20 ehemalige b.a.s.ler bei finish, davon 18 in München und zwei in Berlin. Sie betreuen laut eigenem Bekunden Kunden wie die Berliner Bank, bulthaup, Fujitsu Siemens Computers, Supplyon, Premiere, Tenovis und den Verband Deutscher Verkehrsunternehmen.
Auf die Frage, was er sich für dieses Jahr erhofft, sagt Habersack: "Wir wollen unserem Team, das mit uns nun schwierige Zeiten hinter sich hat, das Vertrauen zurückgeben, das es in uns gesetzt hat. Und unsere Kunden nach wie vor so kompetent und ehrlich betreuen wie bisher. Wir suchen nach neuen strategischen und kreativen Herausforderungen und wünschen uns, dass die finish bald als ein relevanter Player im Markt bekannt wird. Ökonomisch wünschen wir uns Unabhängigkeit von den Banken und natürlich realistische schwarze Zahlen." vh
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