28.10.2002 - Die Technik macht´s möglich: Coupon-Auswertung leicht gemacht
Deutsche Dialogmarketer haben unlängst das Couponing für sich entdeckt. In diesem Zusammenhang ist der babylonische Begriff des Clearing-Hauses aufgetaucht. Dahinter verbirgt sich ein Unternehmen, das Couponing-Prozesse zwischen Industrie und Einzelhandel abwickelt. Also Massengutscheine erfasst und auswertet. Und ermittelt, mit welchen Summen der Werbungtreibende bei den jeweiligen Händlern, bei denen Coupons eingelöst wurden, in der Kreide steht.
Derzeit schie- ßen Clearing-Häuser wie Pilze aus dem Boden. So hat jetzt auch das französische Clearing-Haus Sogec eine Dependance in Frankfurt eröffnet. Sogec wickelt nach Eigenangaben europaweit rund 30.000 Couponing-Aktionen von 800 Marken und etwa 90 Handelsketten pro Jahr ab.
Die vor zwei Jahren gegründete Dortmunder acardo technologies bietet Coupon-Gestaltung, -Handling und -Beratung für den Lebensmitteleinzelhandel und zählt unter anderen die extra Verbrauchermärkte in Düsseldorf zu ihren Kunden. Die Dortmunder setzen in erster Linie auf elektronisches Clearing, das sich laut acardo ab einer Gutscheinmenge von rund 10.000 Coupons lohnt. Geldwerter Vorteil für den Handel: Elektronisches Clearing verläuft zwei- bis dreimal schneller als manuelles, so acardo-Vorstand Oliver Weber-Schäfer.
Bei dem elektronischen Clearing werden Informationen im Kassensystem hinterlegt - zum Beispiel darüber, für welchen Gutschein welche Einlösebedingungen gelten und wie lange er gültig ist. Das System liest den Barcode des Coupons und prüft die hinterlegten Informationen. "Ein Betrug ist dabei ausgeschlossen", sagt acardo-Vorstand Christoph H. Thye.
Ebenfalls überzeugt vom elektronischen Clearing ist Andreas Berger, Geschäftsführer des im September 2002 gegründeten Kerpener Clearing-Hauses Clearing Solution. Durch die elektronische Regelprüfung von Coupons sei der Missbrauch etwa seitens des Kassenpersonals ausgeschlossen. Außerdem "wird und kann der Handel keinen zusätzlichen Aufwand an der Kasse tolerieren, der sich zwischen zehn und 17 Sekunden bei der manuellen Erfassung pro Coupon abspielt". Bergers Credo: "Elektronisches Clearing rentiert sich ab der ersten Minute." Bei ihrem Gemeinschaftsvortrag auf der diesjährigen DIMA, "Couponing: Der richtige Schnitt zum Erfolg", wiesen Jörg Pohlmann, CEO von NCH Marketing Services in Hamburg, und Thomas Schult, Geschäftsbereichsleiter der Gütersloher AZ Bertelsmann Direct, auf das Couponing-Potenzial hin. Die Technik ist dabei kein Problem: "Heute kann jedes Telefon mehr als ein PC vor zehn Jahren", kommentiert Berger den Fortschritt der Kassensysteme.
Machbar sind im Couponing beispielsweise "Cross-Selling-Spielereien", so Thye. Dazu zählen die so genannten Bundles (beispielsweise aus Bier und Chips anlässlich der Fußballweltmeisterschaft), auf die Kunden Rabatte oder Zugaben erhalten. Die Möglichkeiten sind also vielfältig, und so hofft nicht nur Berger, "dass Couponing sich langsam durchsetzt" und nicht als Hype verpufft. ks
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