21.02.2012 - Der Modeversender Zalando hat seine Online-Verkaufsplattform für externe Händler und Zulieferer geöffnet. Was im vergangenen Jahr gerüchteweise bereits geplant war, das Unternehmen damals aber noch nicht kommentieren wollte, hat es in der Zwischenzeit offenbar bereits in die Tat umgesetzt. Der Schritt diene der Erweiterung des eigenen Sortiments in Nischenbereichen, so Zalando.
Ausgewählte Händler und Lieferanten sollen mittels des so genannten Partnerprogramms (nicht zu verwechseln mit dem Affiliate-Marketing-Programm des Modeversenders) Zalando als Vertriebsplattform nutzen können. Außer in der Erweiterung des Sortiments sieht Zalando darin den Vorteil, dass sich die Verfügbarkeit bestehender Artikel erhöhe, was sich positiv auf die Kaufquote auswirke. "Die Zalando-Plattform ist für uns sogar eine dreifache Win-Situation: Wir erhöhen Verfügbarkeit und Umsätze, der Partner gewinnt Reichweite und der Endkunde freut sich über mehr Angebot und schnelle Lieferungen", meint Philipp Metzler, Manager der Plattform bei Zalando.
Offenbar hat Zalando die Plattform bereits geöffnet. Der fränkische Technologiedienstleister Tradebyte schrieb im Dezember 2011 in seinem Unternehmensblog, dass er den ersten Vertriebspartner an die Plattform angebunden habe. Die Modemarke iDress gab über ihren Unternehmensblog im Januar 2012 bekannt, einen Partnervertrag mit Zalando unterzeichnet zu haben.
Trotz längerer Suche im Zalando-Online-Shop konnte ONEtoONE bisher keinen Partnerartikel aufstöbern. Im Frequently-Asked-Questions-Bereich (FAQ) für die Endkunden von Zalando heißt es auf der Website jedoch: "Partnerartikel sind auf der Produktseite als solche gekennzeichnet. Sie können so schon auf den ersten Blick erkennen, welche Produkte von Zalando und welche von unseren Partnern angeboten werden."
Bereits im August 2011 kam das Gerücht auf, dass Zalando den eigenen Shop zu einer Vertriebsplattform ausbauen wollte. Damals hatte der E-Commerce-Software-Anbieter Plentymarkets eine Unternehmenspräsentation im Internet veröffentlicht und gleichzeitig die Anbindung an die Plattform angeboten. In dem Dokument hieß es, Zalando verlange für den Verkauf von Schuhen und Textilien 20 Prozent und bei Ausrüstung 15 Prozent von seinen Partnern. Offenbar übernimmt das E-Commerce-Unternehmen für die Partner den kompletten Service bis auf den Versand. Damals wollte sich Zalando auf Anfrage von ONEtoONE nicht zu den Plänen äußern. Mittlerweile ist die Präsentation online nicht mehr verfügbar.
Nun hat der Ansbacher Technologie-Dienstleister Tradebyte in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, über die eigene Software TB-One die Anbindung an den Marktplatz von Zalando anzubieten. Über das Produktion Informations System (PIM) der Software könnten Artikeldaten nach Anforderungen von Zalando angereichert und über eine integrierte Schnittstelle automatisiert zur Verfügung gestellt werden. Erste angebundene Händler hätten bereits positives Feedback gegeben, weitere Partner würden baldmöglichst starten.
Ob die Partnerschaft mit Tradebyte exklusiv ist, ist nicht bekannt. Eine Anfrage von ONEtoONE bei den Verantwortlichen des Zalando-Partnerprogramms wurde bislang nicht beantwortet. (re)
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